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Vierburgenstadt Neckarsteinach

Burg Schadeck
Als letzte der vier Burgen entstand 1335 im Steilhang über dem Neckar Burg Schadeck, dank ihrer pittoresken Lage seit jeher „Schwalbennest“ genannt. Bauherr der Burg Schadeck war Erzbischof Balduin von Mainz und Trier.


Diese Burg wurde unrechtmäßig auf dem Grundbesitz der Landschaden von Steinach erbaut. Das Baugelände wurde von diesen erst nachträglich für 400 Pfund Heller erworben. Dank der hierfür ausgefertigten Urkunden sind uns Baujahr und Umstände sehr genau überliefert. Burg Schadeck, die heute das Wahrzeichen von Neckarsteinach ist, wurde wohl schon im späten 15. Jahrhundert Ruine.
Die sehr kleine und enge Burganlage wird domiert von einer fast drei Meter dicken Schildmauer, die mit ihrer Spitze gegen die Bergseite, die einzig mögliche Angriffsseite, gerichtet ist. Sie ersetzt hier den in den anderen Burgen vorhandenen Bergfried. Über der Schildmauer ist noch ein gedeckter Wehrgang mit zwei kleineren Wachtürmen erhalten. Der Zugang zu diesen Wehrtürmen erfolgte nur über die einzige Öffnung in halber Höhe der Schildmauer mit Hilfe von (Strick-) Leitern. Über dieser Öffnung ist noch die steinerne Pechnase erhalten, durch die im Falle einer Verteidigung dann die Belagerten die Angreifer mit flüssigem Pech begießen konnten. Ein früher vorhandener Serpentinenweg direkt vom Neckar hinauf zur Burg wurde im 19. Jahrhundert durch den darunter liegenden Steinbruch zerstört. Das Schwalbennest ist das Wahrzeichen von Neckarsteinach und wird in den Sommermonaten voll angestrahlt. Die Ruine ist heute im Besitz des Landes Hessen und wurde vor einiger Zeit mit großem Aufwand restauriert. Diese Ruine kann jederzeit und kostenlos besichtigt und die Schildmauer bestiegen werden.


Mittelburg
Wohl gegen 1200 wurde die Mittelburg in topographisch eher ungünstiger Lage westlich der Vorderburg erbaut. Bauherren dürften die Grafen v. Lauffen gewesen sein - die Lehensherren der Familie v. Steinach.
Nach wechselhaftem Schicksal kam sie 1551 als Lehen an die Landschaden von Steinach, die sie im Stile der Renaissance umbauten. Die Neckarseite der Burg öffnete sich nun in Renaissance-Arkaden, während die mittelalterliche Wehrhaftigkeit an den drei übrigen Seiten unberührt blieb. Als Wohnsitz der Landschaden von Steinach und deren Erben überstand die Mittelburg in der beschriebenen baulichen Gestalt das 17. und 18. Jahrhundert, um in der Zeit um 1835 einem neogotischen Umbau zum Opfer zu fallen. Die damals entstandene, im Neckartal fremdartig wirkende Silhouette erinnert an die im 19. Jahrhundert wieder aufgebauten Burgen am Mittelrhein.
Seit 1943 gehört die Mittelburg den Freiherren von Warsberg; und heute lebt hier Johannes Freiherr von Warsberg mit seiner siebenköpfigen Familie.

Die Mittelburg ist im Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden.



Vorderburg
Historischer Ausgangspunkt der Burgengruppe ist die über der Altstadt gelegene und mit der Neckarsteinacher Stadtmauer verbundene Vorderburg, die zwar erst ab 1341 in den Urkunden erscheint, aber vermutlich bereits zum Zeitpunkt der urkundlichen Erstnennung Neckarsteinachs und der Steinacher im Jahr 1142 existierte.
Sie blieb immer im Lehensbesitz der Herren von Steinach bis zu deren Aussterben im Jahre 1653. Um 1200 lebte in ihren Mauern der Minnesänger Bligger von Steinach, der von einigen Wissenschaftlern sogar als Verfasser des Nibelungenliedes vermutet wird. Der Baubestand wurde bedauerlicherweise im 18. Jahrhundert durch Abbrüche auf den heutigen, fast unbedeutend erscheinenden Rest aus Bergfried und Steinhaus vermindert. Der Bergfried und das dreistöckige Palasgebäude sind noch weitgehend original erhalten. Zur Vorderburg gehörte der noch erhaltene Stadthof der Herren von Steinach neben der Kirche.

Die Burg ist in Privatbesitz und bewohnt; sie kann nicht besichtigt werden. Die Vorderburg gehört heute dem Freiherr von Warsberg, der sie vermietet hat. Um die Burg herum erstreckt sich ein schöner Park mit exotischen Bäumen.



Hinterburg
Gegen 1220/1230 wurde – wahrscheinlich durch Gerhard v. Schauenburg, einem der Erben der 1219 ausgestorbenen Grafen v. Lauffen – als dritte Burg die Hinterburg errichtet.
Da sich die Schauenburger finanziell übernommen hatten, blieb die Burg Bauruine und wurde gegen 1250 an den Bischof Heinrich von Speyer verkauft. Erst ab 1344 nahm Bischof Gerhard von Speyer den endgültigen Aufbau der immer noch wüst liegenden Burg in Angriff und bestellte für sie einen Amtmann. Der Ausbau ihrer Befestigungsanlagen zu einem dreifachen Mauerring erfolgte im Auftrag des Hochstifts Speyer zwischen 1426 und 1450. Die Hinterburg wurde um 1630, in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges Ruine, doch ist sie mit ihrer erhalten gebliebenen Bausubstanz heute die eindrucksvollste der vier Burgen.

Ihre gute strategische Lage an dem Punkt, an dem der Berg Schadeck in den Riegelsberg übergeht, ermöglichten den Burgherren die gleichzeitige Übersicht über das Neckar- und das Steinachtal. Ihre dreifachen Zwingermauern bilden ein regelmäßiges Fünfeck von hoher Wehrhaftigkeit. Der frühere Burggraben am Eingang zur Burg wurde damals mit einer Zugbrücke überspannt; die heutige Eingangstreppe stammt erst von 1900 und ist ein Zugeständnis an den modernen Tourismus. Den inneren Burghof betritt man durch ein frühgotisches Tor. Zentrales Bauwerk im Burghof ist der mächtige Bergfried. Er war nicht nur Wachturm und Vorratsspeicher, er dient auch als letzte Zuflucht im Falle einer Belagerung. Dann nämlich flüchteten die Burgbewohner mit Hilfe von (Strick-)Leitern in die einzige Öffnung des Turms 12 Meter über dem Boden. Die Leitern wurden dann hochgezogen. Und die drei Meter dicken Turmmauern boten bei den damaligen Angriffsmitteln genügend Schutz. Die heutige moderne Treppe ermöglicht eine gefahrlose Ersteigung des Turms mit herrlicher Aussicht. Die gut gearbeiteten Buckelquader weisen den Bergfried eindeutig als ein Bauwerk aus der Staufenzeit aus. Der Brunnen ist mindestens 23 Meter tief und die fünf schönen gotischen Fenster im Burghof zeugen vonm ehemaligen Palas, dem Wohngebäude der Burgbewohner.
Die Hinterburg gehört dem Land Hessen und ist jederzeit frei zugänglich.


Kontakt:

Tourist-Information Neckarsteinach
Tel. +49 6229 - 708914
Öffnet externen Link in neuem Fensterwww.neckarsteinach.com